Referenz- und Motivationsschreiben:
Die Referenzschreiben bzw. Empfehlungsschreiben (Reference Letters oder Letters of Recommendation) von Arbeitgebern, Vorgesetzten und Professoren bzw. die Motivationsschreiben (diese heißen in der Regel Statement of Purpose, nicht Letter of Motivation), die jeder Bewerber verfassen muss, sind wichtiger Bestandteil aller Bewerbungen.
Wenn Sie Referenzschreiben oder Motivationsschreiben auf Deutsch oder Englisch verfassen müssen, raten wir dringend davon ab, Muster-Referenzschreiben oder Empfehlungsschreiben aus dem Internet herunterzuladen und zu verwenden. Viele Bewerber möchten Zeit sparen und verwenden Muster von Motivationsschreiben, die man in Foren, Internet-Ratgebern und gewerblichen Anbietern finden kann. Dies hat zur Folge, dass Adressaten der Bewerbungen Muster und Wiederholungen erkennen können. Beispiel: Insgesamt 19 Motivationsschreiben für denselben Bachelor-Studiengang im selben Jahr begannen mit der folgenden Einleitung: „Mein Interesse für wirtschaftliche Themen erwachte in der Mittelstufe und wurde im Elternhaus, aber auch von meinen ausgezeichneten Lehrern gefördert. Nachdem mir klar wurde, dass ökonomische Fragestellungen und Herausforderungen meinen beruflichen Werdegang prägen würden, zog ich daraus die Konsequenzen…“
Mitarbeiter der jeweiligen Studien-Zulassungsstellen (Admission Officers) lesen bis zu 3500 Bewerbungen pro Jahr. Sollten sie erkennen, dass es sich um ein mehrfach verwendetes Muster handelt, hat Ihre Bewerbung nicht mehr die besten Aussichten auf Erfolg. Manche warnen öffentlich sogar davor. So z.B. ein Admission Officer von Stanford, der zum wiederholten Male diesselbe Geschichte las. Zudem ist es generell problematisch, auf spezifische Fragen eines Referenzschreibens oder eines Motivationsschreibens mit einem Mustertext zu antworten.
Fazit: Obwohl es angenehmer und einfacher ist, nach Ideen im Internet zu suchen, sollten Sie sich unbedingt die Zeit nehmen, um individuelle Motivationsschreiben bzw. Referenzschreiben zu verfassen, wenn Ihnen Ihre Bewerbung wichtig ist.
Nachstehend finden Sie Ideen und Anregungen:
Referenzschreiben
Eigentlich sollten die Referenzschreiben einen streng vertraulichen Charakter haben. Tatsache ist aber, dass nach unserer Erfahrung die meisten Referenzgeber (Referees) die Arbeit dem Bewerber überlassen, um dann — nach meist nur geringfügigen Änderungen — die Referenzschreiben zu unterschreiben und abzuschicken. Einerseits bedeutet das, dass sich der Bewerber mit dem Verfassen von Referenzschreiben (ggf. in Englisch) beschäftigen muss, andererseits hat der Bewerber die Möglichkeit, den Inhalt und die Aussage der Schreiben weitgehend selbst zu seinem Vorteil zu gestalten. Somit liegt es in der Hand des Bewerbers, zusammen mit den Essays oder dem Motivationsschreiben eine stimmige Charakterstudie abzuliefern.
In der Regel werden für die meisten Bewerbungen zwei Referenzschreiben bzw. Empfehlungsschreiben von Vorgesetzten oder Arbeitgebern benötigt. Wenn Sie sich für ein MBA-Programm bewerben, verlangen die meisten Business Schools zwei, einige sogar drei Referenzschreiben. In diesem Fall sollte eines davon akademischer Natur sein. Bei zwei Referenzschreiben sollten unterschiedliche Personen angesprochen werden, z.B. zwei verschiedene Arbeitgeber. Gute Erfahrungen haben die Bewerber gemacht, die Referenzschreiben von ihren eigenen Kunden eingereicht haben. Falls Sie sich für einen internationalen MBA bewerben möchten, müssen entsprechende Formulare ausgefüllt werden. Bei diesen Referenzschreiben müssen bestimmte Fragen beantwortet und spezifische Angaben gemacht werden, daher liefert die Suche nach Muster-Referenzschreiben in der Regel keine brauchbaren Ergebnisse. Hier hilft nur, ein Konzept in Deutsch oder Englisch auszuarbeiten und dieses von Spezialisten überprüfen und ggf. übersetzen zu lassen. Zahlreiche Referenzschreiben enthalten Tabellen, die die Bewertung des Bewerbers durch den Referee graphisch widerspiegeln.
Obwohl die Admission Officers auch wissen, dass die meisten Referenzschreiben (ca. 94%) von den Bewerbern geschrieben oder entworfen wurden, sollten Sie — so wie bei den Essays — ruhig ein wenig Bescheidenheit ablegen und sich sehr positiv darstellen, vor allem, wenn Sie sich für ein Studium in den USA interessieren.